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Franz Grillparzer

Franz GrillparzerNachrichten › ‹König Ottokars Glück und Ende› im Burgtheater

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Aufführung

„König Ottokars Glück und Ende“
im Burgtheater

Premiere 15. Oktober 2005
Koproduktion mit den Salzburger Festspielen
(Premiere auf der Perner Insel 8. August 2005)

Der grausame Böhmenkönig Ottokar, glücksverwöhnt und unberechenbar, ist tot. Stattdessen ist mit dem bescheidenen Rudolf von Habsburg endlich Frieden in Österreich eingekehrt. Tyrannische Willkür wurde ersetzt durch gottesfürchtige Milde, und somit ist der Weg frei für eine Geschichte, die siebenhundert Jahre andauerte und den Titel trägt: „Die Habsburger in Österreich“.

Mit dieser Sichtweise aufs Stück sind seit der Uraufführung von „König Ottokars Glück und Ende“ viele Inszenierungen über die Bühne gegangen – Rudolf von Habsburg als Türsteher zum Eingang einer neuen, besseren Zeit. Dabei stellte sich heraus, was für eine großartige Projektionsfläche für die jeweiligen politischen Sichtweisen Grillparzers Stück bot. Eigentlich müsste es demnach „Die Machtübernahme der Habsburger als Entwicklung zum Guten, Gerechten, Geordneten“ heißen. Es heißt aber „König Ottokars Glück und Ende“ und davon handelt es – vom Glück und Ende eines Menschen und davon, dass das eine manchmal unmittelbar mit dem anderen zusammenhängt.

könig ottokars glück und ende
Tobias Moretti, Bibiana Beglau (Foto © Reinhard Werner)

Als 1955 das Burgtheater mit „König Ottokars Glück und Ende“ wiedereröffnet wurde, waren der Premiere lange Diskussionen vorausgegangen. Zunächst sollte mit Goethes „Egmont“ das Stück eines Deutschen im neuen Haus am Ring gespielt werden. Durch beharrliche Interventionen von politischer Seite wurde das jedoch vereitelt und stattdessen das österreichische Drama schlechthin für den feierlichen Akt gewählt. Grillparzer selber notierte 1825 nach der Uraufführung seines Stücks: „Wer sich unter die volkstümlichen Kleien mischt, dem geschieht recht, wenn ihn die patriotischen Schweine fressen.“

könig ottokars glück und ende
Tobias Moretti, Michael Maertens (Foto © Hans Jörg Michel)

Primislaus Ottokar, König von Böhmen Tobias Moretti

Margarethe von Österreich Elisabeth Orth

Benesch von Diedicz Karl Merkatz

Milota von Rosenberg Johannes Krisch

Zawisch von Rosenberg Nicholas Ofczarek

Berta, Beneschs Tochter Sabine Haupt

Braun von Olmütz, des Königs Kanzler Rudolf Melichar

Kunigunde von Massovien Bibiane Beglau

Rudolf von Habsburg Michael Maertens

Der alte Merenberg Paul Wolff-Plottegg

Seyfried Merenberg Daniel Jesch

Ottokar von Hornek Wolfgang Gasser

Burggraf von Nürnberg Johannes Terne

Herbott von Füllenstein Michele Cuciuffo

Heinrich von Liechtenstein Robert Reinagl

Kärntner Ronald K. Hein

Regie Martin Kušej

Bühne Martin Zehetgruber

Kostüme Heide Kastler

Musik Bert Wrede

Licht Reinhard Traub

Dramaturgie Sebastian Huber

(Quelle: Burgtheater-Web-Site)